Wurzelspitzenresektion (WSR)

Unter einer Wurzelspitzenresektion versteht man die operative Kürzung der Wurzelspitze nach Schaffung des operativen Zugangs mittels Osteotomie.

Ist der Knochen um eine Wurzelspitze herum entzündet kommt es im ersten Schritt zu einer Wurzelbehandlung durch den Zahnarzt oder Endodontologen. Ist diese nicht erfolgreich, können Entzündungen an der Wurzelspitze bestehen bleiben. Ist das der Fall, ist zum Erhalt des Zahnes eine chirurgische Entfernung des entzündeten Wurzelspitzenbereiches notwendig. Die Ursache hierfür liegt in der Komplexität des Wurzelkanalsystems, wobei es vor allem im unteren Drittel der Wurzel zu starken Verzweigungen des Wurzelkanals kommt. Diese Verzweigungen können im Rahmen der konventionellen Wurzelbehandlung nicht immer vollständig gereinigt werden. Dadurch verbleiben Bakterien im Kanalsystem, welche eine Entzündung aufrecht erhalten können.

Ziel der Wurzelspitzenresektion ist ein bakteriendichter Verschluss des Wurzelkanals.
Bei der Wurzelspitzenresektion werden die unteren 2-3 mm der Zahnwurzel sowie das angrenzende, erkrankte Gewebe im Kieferknochen chirurgisch entfernt. Diese Operation erfolgt mikroinvasiv mit der Piezochirurgie und Vergrösserungshilfen.

Zähne, die mit diesem Eingriff erfolgreich behandelt werden,  können noch jahrelang im Knochen bleiben und ihre Funktion wahrnehmen.

Operativer Ablauf der Wurzelspitzenresektion

Der Eingriff findet in der Regel unter örtlicher Betäubung statt.

Durch einen Schnitt durch die Schleimhautoberfläche wird ein kleiner Zugang in den Knochen über der Wurzelspitze gesetzt. Die Entzündung wird entfernt sowie die Wurzelspitze um wenige Millimeter gekürzt. Danach wird der Wurzelkanal  von unten mit Hilfe der Piezochirurgie punktgenau erweitert, gesäubert, desinfiziert und Mithilfe einer speziellen Füllung abgedichtet. Die Wundränder werden adaptiert und vernäht. Die Nahtentfernung erfolgt nach ungefähr 7-10 Tagen.

Heilungsverlauf der Wurzelspitzenresektion

Postoperativ können typischerweise Schwellungen und damit verbunden eine Einschränkung der Mundöffnung auftreten. Diese können 2 bis 3 Tage zunehmen, um dann bis zum etwa 7. Tag postoperativ meist vollständig abzuklingen. Gelegentlich kann es nach der Operation zur Ausbildung von Hämatomen kommen, die zwar ästhetisch unschön, aber aus medizinischer Sicht meist harmlos sind.

Die postoperative Schmerzen sind in der Regel gering und gut mit einem Schmerzmittel zu kontrollieren.

Direkt nach dem Eingriff kann der Zahn eine erhöhte Beweglichkeit aufweisen, die sich in der Regel nach 8-12 Wochen wieder zurückbildet.

Verhalten nach der Wurzelspitzenresektion

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