Entfernung von Weisheitszähnen
Die Weisheitszahnentfernung stellt einen der häufigsten Eingriffe und damit einen Schwerpunkt der Oralchirurgie dar.
Der Weisheitszahn liegt hinter dem zweiten grossen Backenzahn und ist damit der letzte Zahn auf jeder Seite im Ober- und Unterkiefer. Die Weisheitszähne werden während des Gebisswachstums als letztes gebildet und neigen häufig dazu, aufgrund von Platzmangel oder Verlagerung, vollständig oder teilweise im Kiefer zu verbleiben. Das birgt häufig die Gefahr der Entzündung, Zystenbildung oder Schädigung der Nachbarzähne aufgrund von Resorptionen.
Deswegen empfiehlt es sich, bei entsprechender Indikation, die Entfernung der Weisheitszähne auch prophylaktisch durchzuführen.
Operativer Ablauf der Weisheitszahnentfernung
Die Weisheitszahnentfernung wird in der Regel unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Im Prinzip können ein, zwei oder alle vier Weisheitszähne in einer Sitzung entfernt werden. Eine Röntgenübersichtsaufnahme (OPT) wird speziell bei der Entfernung der unteren Weisheitszähne und höher liegenden oberen Weisheitszähnen benötigt.
Eine 3-D Aufnahme (dentalen Volumentomographie- DVT) kann zur exakten Operationsplanung- vor allem bei einer engen Lagebeziehung der Weisheitszähne zu den Nerven im Unterkiefer oder der Kieferhöhle sehr sinnvoll sein.
In den meisten Fällen wird durch einen kleinen Schleimhautschnitt und Entfernung des darunterliegenden Knochens der Zahn sichtbar gemacht. Danach kann er meist mit einem kleinen Hebel herausgehoben werden. Die Wunde wird anschliessend gereinigt und mit einer Naht verschlossen. Die Fäden werden 7-10 Tage nach dem Eingriff wieder entfernt.
In Fällen bei denen der Weisheitszahn in achsgerechter Position und mit vollständig sichtbarer Zahnkrone im Kiefer steht lässt er sich meist auch ohne einen Schleimhautschnitt, mit einer Zange entfernen.
Heilungsverlauf nach der Weisheitszahnentfernung
Postoperativ können typischerweise Schwellungen und damit verbunden eine Einschränkung der Mundöffnung auftreten. Diese können 2 bis 3 Tage zunehmen, um dann bis zum etwa 5. - 7. Tag postoperativ meist vollständig abzuklingen.
Gelegentlich kann es nach der Operation zur Ausbildung von Hämatomen kommen, die zwar ästhetisch unschön, aber aus medizinischer Sicht meist harmlos sind.
Die postoperative Schmerzen sind in der Regel gering und gut mit einem Schmerzmittel zu kontrollieren.